Aus den Vorlesungen des PW Skullt (1)

Junge Leute sehe ich vor mir, bangend, hoffend: Möge aus mir ein wahrer Fuhrländer werden.

Junge Gesichter sehe ich vor mir, öffnend ihre Augen und Ohren.

Junge Herzen spüre ich hier in diesen von Geschichte umwehten Sälen schlagen.

Jung sein heißt Zukunft sein.

So seid es denn und werdet euch eurer Bestimmung von Tag zu Tag bewusster.

Euch mag die Zukunft scheinen einem schwarzen Tuche gleich, hängend vor den Ereignissen des nächsten Lichts,

verbergend die Begebenheiten des nächsten Wechsels, umhüllend den Mond des großen Danach.

Doch schauet nur genau!

Dieses Tuch ist so undurchdringlich nicht.

Dieses Tuch wird lichter, schaut ihr nur mit den Augen der Vergangenheit, höret mit den Ohren der Erfahrung.

Spüret den Erlebnissen eurer raren Tage nach und ihr werdet sehen.

Hindurch, hindurch, Jugend!

Lasset uns einen Blick erhaschen, denn zu projizieren ist der Fuhrländer befähigt.

Projizieren deucht euch ein Terminus incognitus?

So höret:

Wie sind wir doch manchmal froh, ein Ereignis zu erleben, welches uns willkommen war.

Warum ist es denn dieses?

Wir hatten es doch schon geahnt.

Wir mussten es doch also schon in vagem Umrisse kennen.

Nicht?

Hatten eure Herzen nicht schneller geschlagen, nicht eure Augen lebhafter geblickt, als ihr dachtet:

Ha – dies ist der Augenblick, der lange schon erwartet war?

Nun, dies heißt projizieren.

Was nun ist Zukunft?

Ihr solltet es wissen, da ihr euch ja gerade für meine Sektion entschiedet.

Zukunft ist die Zeit des Danach.

Zukunft ist das Zu-Uns-Kommende.

Nehmet Kunft als Abstraktum des Kommens.

Sie harret nicht in weiter Ferne.

Nein Zukunft kommt auf uns zu.

Sie bewegt sich und passt sich Weile für Weile an die Gegenwart immer wieder neu an.

Ja wie – werdet ihr nun fragen – ja wie können wir die Zukunft denn zu unserem Werke machen.

Zu einem Resultat fuhrländischer Effizienz, wenn doch sie sich auf uns zu bewegt?

Ja merkt ihr es denn nicht?

Auch wir bewegen uns.

Nichts stehet stille in diesem Land.

Wir senden, wir empfangen.

Nichts stehet stille, wir wachsen, wir reifen.

Nichts stehet stille.

Und indem wir es tun sind auch wir in einem stetigen Zukünftigwerden begriffen.

Sehet uns und die Zukunft in einem unendlich sich verschiebenden Beziehungsgeflecht!

Beginnet nun nachzudenken!

Wir sehen uns in Zukunft!

Lebet wohl bis dahin, ihr junge Kraft des Landes.